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Digitale Medien-Trends in 2015

Die Trends 2015 in den digitalen Medien werden keine wirklich Neuen sein. Es werden sich Trends der letzten zwei bis drei Jahre fortsetzen, aber mit deutlich erkennbareren Potentialen als in der Vergangenheit.

 

1. Sharing Ökonomie

„Teilen statt Besitzen“ lautet das Motto für immer mehr Menschen. Im Besonderen für die jüngere Generationen verliert Eigentum materieller Natur immer mehr an Reiz. Die gemeinsame Nutzung von materiellen und nichtmateriellen Gegenständen des täglichen Bedarfs rückt in den Vordergrund: Autos werden geliehen, Wohnungen an fremde Gäste über airbnb vermietet, Musik wird über Sharingportale gestreamt etc.

 

Sogar Hunde können nun den emotionalen Bedürfnissen von Tierliebhabern entsprechend zeitlich befristet entliehen werden. Ein Schock für die älteren Generationen, für die das Ansammeln von materiellen (und für manche auch immateriellen) Gütern Lebensaufgabe war und ist. Daraus ergeben sich Business-Perspektiven für digitale Sharingportale. Hier werden wir in diesem Jahr zahlreiche Neuangebote sehen. So wie wir überrascht waren, dass man Müsli und Schuhe im Internet verkaufen kann, werden wir noch überrascht werden, was im Internet alles geteilt werden kann.

 

2. Content Management erreicht die breite Masse – auch den Mittelstand

Mittlerweile wissen es (fast) alle Menschen: „Content is King„. Das Internet lebt durch qualitative Inhalte in verschiedenen Medienformaten: Texte, Bilder, Videos, Sprachnachrichten, Podcasts bereichern den Medienkonsum einerseits, belästigen aber auch zugleich den Mediennutzer immer dann, wenn sie schlecht gemacht sind oder keinen Mehrwert bieten. Dies trifft auf eine Mehrzahl der Inhaltsproduktionen im Internet zu und besonders auf Einzelnachrichten von Nutzern in den sozialen Netzwerken.

 

In diesem Jahr wird sich der Trend des „alten Weines in neuen Schläuchen“ (Content-Marketing) fortsetzen. Denn mittlerweile wissen auch die unerfahrensten Internetnutzer, dass nur noch Mehrwertdienste mit weiterbringenden Inhalten konsumiert werden. Content wird zum common sense. Wenn die Medien-Nachfrager dies wissen, sollten das die Medienanbieter ebenso wissen. Unternehmen sind in ihrer Markenkommunikation grundsätzlich Medienanbieter. Sie können dieser Rolle und Funktion immer weniger entsagen. Der Wandel der digitalen Transformation legt seinen Mantel über den deutschen Mittelstand. Vom kleinen „Handwerkerle“ bis hin zum Hidden Champion, sie werden sich zwangsläufig mit Content-Marketing und dem Management von Content beschäftigen (müssen), wollen sie ihr Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten. Grundsätzlich ist dies eine originäre Aufgabe für jeden Unternehmenslenker!

 

3. Digitale Marketingorganisationen: Der Marketer wird sich verändern

Unternehmen in der digitalen Transformation stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Sie müssen sich auf die veränderten Kundenbedürfnisse einstellen. Sharing-Ökonomie und anhaltend wachsender digitaler Medienkonsum sind nur zwei nachhaltige Trends.

 

Aus meiner Sicht bestehen für Unternehmen die Konsequenzen erstens in der strategischen Aufgabe der Entwicklung von integrativen Digitalkonzepten und zweitens in der aktiven Gestaltung der Unternehmensstrukturen, -prozesse und -kultur. Der Fokus liegt da auf der Gestaltung der Strukturen für das Marketing. Besonders hier ist Digitalität längst integrativer Bestandteil des operativen Marketings. Probleme: Die Marketers besitzen nicht die digitalen Kompetenzen für die aktive Gestaltung und lagern digitale Aktivitäten immer noch an externe Berater und Agenturen aus. Darüber hinaus müssen Marketers immer mehr interdisziplinär arbeiten. Sie müssen nicht nur ihre originäre Marketingsprache verstehen, sondern sich mit IT-Menschen und Tekkis auseinander- und gemeinsam digitale Konzepte umsetzen.

 

Die Gestaltung digitalorientierter Marketingorganisation wird Unternehmen in 2015 weiter und intensiver beschäftigen. Absolventen aus digitalen Medienstudiengängen stehen alle Türen offen, aber sie müssen beweisen, dass sie nicht nur im Internet chatten und daddeln, sondern konzeptionell und operativ die analoge und digitale Welt miteinander verknüpfen können.

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