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Wissensmanagement mit künstlicher Intelligenz: Effiziente Ansätze mit ChatGPT und Co

Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft, in der industrielle Produktion zunehmend durch wissensintensive Dienstleistungen ergänzt oder ersetzt wird, gewinnt die Fähigkeit, die stetig wachsende Informationsflut zu bewältigen und gezielt in die Wertschöpfung zu integrieren, immer mehr an Bedeutung.

Der Umgang mit Informationen betrifft also Schüler, Studierende und Mitarbeitern in Marketing, Marktforschung, Vertrieb, Forschung und Entwicklung u. a. gleichermaßen.  Sich im Alltag über den aktuellen Stand des Wissens zu verschaffen, kann überwältigend sein – insbesondere, wenn man Hunderte Daten, Artikeln und wissenschaftlichen Artikeln durchforsten muss. Diese Herausforderung kenne ich selbst in meinem Alltag.

Zum Glück stehen uns heute sehr fortschrittliche Helfer zur Verfügung: KI-Tools wie ChatGPT, Claude AI, Google Gemini, NoteBookLM und viele mehr. Diese können den Prozess erheblich vereinfachen. Durch das Hochladen allgemein verfügbarer (wissenschaftlicher) Artikel in diese KI-Assistenten und die Nutzung gezielter Eingabeaufforderungen (Prompts) lässt sich das persönliche Informations- und Wissensmanagement durch KI-gestützte Auswertungen erheblich beschleunigen.

Neben den hier vorgestellten Prompts lohnt sich ein Blick auf die ständig wachsende KI-Tool-Landschaft für die akademische Forschung. Das Webinar von Lennart Nacke zeigt viele Strategien und praktische Beispiele für das sogenannte *Prompt Engineering*. Dazu gehörten auch 15 spezialisierte KI-Tools wie SciSpace, Scite AI, Litmaps und Yomu AI.

 

Die besten Prompts für das persönliche Wissensmanagement

  1. Der Forschungsrahmen-Extraktor

Prompt: „Analysiere diesen wissenschaftlichen Artikel und identifiziere: (1) den theoretischen Rahmen, (2) die untersuchten Schlüsselvariablen, (3) die Forschungsmethodik und (4) genannte Einschränkungen. Stelle diese Informationen in einer strukturierten Form dar.“

Erläuterung: Mit diesem Prompt erhältst du schnell einen Überblick über das Fundament und das Design der Forschung, was dir stundenlanges Lesen und Notieren erspart.

  1. Der Lückenfinder

Prompt: „Lies diesen Artikel und identifiziere: (1) explizit genannte Forschungslücken, (2) Einschränkungen, die zu zukünftigen Forschungsmöglichkeiten führen könnten, und (3) Vorschläge für zukünftige Forschung. Organisiere diese Punkte nach ihrer potenziellen Relevanz.“

Erläuterung: Ideal, um Forschungspotenziale zu erkennen und die eigene Arbeit gezielt zu positionieren.

  1. Der Methodik-Vergleicher

Prompt: „Extrahiere die Methodik-Sektion dieses Artikels und: (1) skizziere die wichtigsten methodischen Schritte, (2) identifiziere einzigartige Aspekte des Ansatzes und (3) vergleiche diese mit gängigen Methoden in diesem Fachgebiet. Was macht diesen Ansatz besonders?“

Erläuterung: Dieser Prompt hilft dir, methodische Innovationen zu verstehen und die Qualität der Forschung zu bewerten.

  1. Der Erkenntnis-Synthesizer

Prompt: „Analysiere die Ergebnisse dieses Artikels und: (1) liste die Hauptbefunde auf, (2) identifiziere unerwartete Ergebnisse und (3) erkläre, wie diese Ergebnisse mit den Forschungsfragen zusammenhängen.“

Erläuterung: Perfekt, um die Kernaussagen eines Artikels schnell zu erfassen.

  1. Der Argumentations-Mapper

Prompt: „Erstelle eine logische Karte der Hauptargumente dieses Artikels, indem du: (1) die zentrale These identifizierst, (2) unterstützende Argumente auflistest, (3) die Beweise für jedes Argument notierst und (4) angesprochene Gegenargumente hervorhebst.“

Erläuterung: Hilft, die Argumentationsstruktur eines Artikels zu durchdringen und zu bewerten.

  1. Der Begriffs-Erforscher

Prompt: „Extrahiere und erkläre alle Schlüsselbegriffe und Konzepte, die in diesem Artikel eingeführt oder intensiv diskutiert werden. Für jeden Begriff: (1) nenne die Definition des Autors, (2) erläutere den Kontext der Verwendung und (3) erwähne eventuelle Debatten um die Bedeutung des Begriffs.“

Erläuterung: Unverzichtbar, um eine solide konzeptionelle Grundlage für dein Forschungsgebiet aufzubauen.

  1. Der Zitations-Netzwerk-Analyst

Prompt: „Untersuche den Literaturüberblick dieses Artikels und: (1) identifiziere die meistzitierten Autoren oder Arbeiten, (2) extrahiere die zentralen Theorien oder Rahmenwerke, die durch diese Zitate unterstützt werden, und (3) notiere kritische Perspektiven auf frühere Arbeiten.“

Erläuterung: Hilft, die intellektuelle Herkunft von Ideen zu kartieren und wichtige Werke effizient zu identifizieren.

  1. Der Beitrags-Klärer

Prompt: „Analysiere den Beitrag dieses Artikels zum Forschungsfeld, indem du: (1) explizite Aussagen zum Beitrag identifizierst, (2) neuartige Erkenntnisse oder Ansätze hervorhebst und (3) erklärst, wie der Artikel bestehendes Wissen erweitert oder infrage stellt.“

Erläuterung: Optimal, um schnell die Bedeutung und Originalität eines Artikels zu verstehen.

  1. Der Annahmen-Jäger

Prompt: „Untersuche diesen Artikel und identifiziere: (1) explizite Annahmen der Autoren, (2) implizite Annahmen in Methodik oder Argumentation und (3) mögliche Auswirkungen dieser Annahmen auf die Ergebnisse.“

Erläuterung: Hilft, eine kritische Perspektive zu entwickeln und Schwächen in der Forschung zu erkennen.

  1. Der Implementierungs-Extraktor

Prompt: „Analysiere die Methoden- und Diskussionsteile, um zu identifizieren: (1) spezifische Werkzeuge oder Techniken, die verwendet wurden, (2) praktische Herausforderungen, (3) umgesetzte Lösungen und (4) benötigte Ressourcen. Konzentriere dich auf Details, die für eine Replikation der Studie erforderlich sind.“

Erläuterung: Essenziell, um die praktischen Aspekte und die Machbarkeit verschiedener Forschungsansätze zu verstehen.

Fazit

Diese Prompts sind Ausgangspunkte und können je nach Bedarf angepasst werden. Der Schlüssel liegt in spezifischen und fokussierten Anfragen, um Zeit bei der Analyse der Literatur zu sparen. Denke daran, die KI-generierten Analysen immer mit dem Originaltext zu vergleichen, um die Genauigkeit sicherzustellen. Mit Bedacht und ethischer Verantwortung eingesetzt, können diese Ansätze die anfängliche Analyse von (wissenschaftlichen) Artikeln erheblich erleichtern – und mehr Raum für die Synthese und Entwicklung eigener Ideen lassen.

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