Künstliche Intelligenz Precht
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Richard David Precht – Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens – Kritisch Gelesen

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»Richard David Precht – Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens«

Mit dem Buch »Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens« ist Richard David Precht mal wieder ein Spiegel Bestseller gelungen. Das bedarf zunächst Respekt und ehrliche Anerkennung – von einem Autorenkollegen.

In diesem Podcast formuliere ich meine Gedanken, die mir während des Lesens immer wieder kamen und ich teilen möchte. Nach über 200 Seiten stetig wiederholender Argumentation fragte ich mich nach der Lektüre: »Was wollte mir der gute Richard da jetzt sagen?« Wem es auch so erging oder unmittelbar vor der Lektüre steht, der sollte hier dringend hineinhören. Menschen, die Ängste gegen neue Technologien pflegen oder Chancen in der künstlichen Intelligenz sehen, sollten sich diesen PROFCAST ebenfalls anhören.

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5 thoughts on “Richard David Precht – Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens – Kritisch Gelesen

  1. Ich teile diese Skepsis und Fragen. Es geht in dieser Sache um eine gleichermaßen menschlich, persönlich tiefe wie gleichzeitig in der Evidenz der Erfahrung gestaltete Veränderung … allerorten. Für das grundlegend Gute, eine gute Zukunft. Die Rückfindung des Lernens in der Normalität des menschlichen Kompass für Leben und Überleben. Und insbesondere in der Ursächlich und systemischen Bedeutung und Rolle von Unternehmen und ihrem Management.

  2. Danke, Hubertus Wolf, für den Impuls. Ich möchte daran anknüpfen mit einer Kritik an den Strukturalismus unserer Gesellschaft und v. a. Wirtschaft. Wir Menschen bewegen uns zu gerne und viel lieber in festen Strukturen und akzeptieren zu leichtgläubig die Regeln und Verhaltensmuster, die in Strukturen gegeben werden und sich über lange Zeit in Strukturen evolutionär selbstständig herausbildeten. Am Ende weiß niemand mehr, warum etwas in einer überstrukturierten Organisation entweder nicht geklappt oder warum etwas tatsächlich funktioniert hat. Leider ist das falsche Raum für Lernen und schon gar nicht die Voraussetzung für lernende Organisationen. Aber wie sollten wir Menschen mit Strukturen in Zukunft umgehen? Meine These: Sie werden sich in den nächsten zehn Jahren auflösen (müssen), weil immer mehr Menschen Strukturen nicht mehr akzeptieren werden. Wir sind mitten auf dem Weg in eine neue Organisationswelt … und radikalen Veränderungen …

  3. Tatsächlich, unter anderen aus diesen Gründen spezifisch in Unternehmen: Chef-Podest, hierarchische Strukturen, Führung und Kultur, Dirigismus, (falsche) Ziel-Erfüllung u.a., aber generell auch einer betriebswirtschaftlich fixierten Planung und Berichterstattung … kamen schon in den 1970er Jahren Grundlagen in die Praxis des Managements, die diese Usancen buchstäblich auflösten. Getrieben vor allem zum einen aus Erkenntnissen zur Verhaltensforschung, zum anderen zur strategischen Planung und ihrem Werkzeugkasten. Kern und Schlüssel war vor allem das Führungsinstitut der Strategieklausur, einer erfahrungsbasierten und partnerschaftlilichen Arbeit an der Zukunft eines Unternehmens bzw. Geschäftsbereiches. Es sind dies Wissen und Methoden, um Aufgaben zu lösen, die einer allein nicht schaffen kann, für die keiner allein „die“ Lösung quasi in der Tasche hat, so als sei er die „single source of truth“.
    Und mit dieser Einführung und Grundlegung dort, wo dies zum Set in Motion wurde, in einer das ganz Unternehmen, den ganzen Organismus und diesen eingebettet in seine Umgebung, erfassenden, durchdringenden und mobilisierenden Weise.
    Mit einem Höchstmaß an Lerndynamik, Fähigkeiten und Befähigung zur kontinuierlichen Anpassung und (neuen) Sicherheiten. In einer ständigen Wachheit. An jedem Platz der Organisation. Das heißt, jeder erkennt und identifiziert sich als ein Mit-Unternehmer!

  4. Ich habe 2001 eine Studienarbeit geschrieben „Der Künstliche Künstler – Grenzen des menschlichen Seins“. Darin habe ich mich intensiv damit auseinander gesetzt, wie sich unser „Sein“ verändert, wenn sich unser Umfeld durch künstliche Intelligenz und Technologie verändert. Auch das Thema Technikbegeisterung vs. Nützlichkeit war ein Thema und treibt mich bis heute an. Daraus entstanden ist damals eine Forderung nach einer ethischen Ausbildung in technologischen Studiengängen. Prof. Wolfgang Bender sowie Prof. Sesink haben dazu einiges veröffentlicht und es wurde ein Zusatzstudienbaustein am interdisziplinären Technikzentrum der TU Darmstadt entwickelt.

    Precht wärmt Dinge auf, stellt sie grotesk dar und stellt Dinge über die er sich „wundert“ (hinterfragen wäre zu weit gegriffen) polarisierend dar. Ich habe ihn in seinen Anfängen hier in München persönlich kennengelernt. Er hat seine Berechtigung, da er gesellschaftliche Gegebenheiten hinterfragt. Er bietet aber keine Lösung / Gegenentwurf, wie Sie das auch schon erwähnt haben.
    Damals war sein großes Thema „Entgrenzung der Arbeit – Nachtarbeit“ wegen unserem Komfort ist menschenunwürdig. Mein Argument, dass sich die Leute freiwillig für den Job mit Nachtarbeit entschieden haben, wurde weggewischt, da ich doch eher meinen Lebensstil statt die Berufswahl hinterfragen sollte. Damit ist er für mich in die Schublade „Schaumschläger“ gewandert. Ich mag nämlich auch gerne nachts Strom haben und im Krankenhaus versorgt werden.

  5. Precht? Scheint mir so die Kategorie Miriam Meckel und Harald Welzer. Zu letzterem: Kam mal vor Jahren nach Urlaub ( digital detoxt) nach NRW zurück und fragte nach Welzer’s Manuskript o.ä. zu Seminar “Leben in der nachkarbonen Gesellschaft”. Antwort am Institut: Nichts da, Referent musste damals überstürzt zum nächsten Termin- und für Follow io hat es ihm zeitlich auch nicht gereicht…

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