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Disruptive Geschäftsmodelle – 7 Schritte sollten Sie tun

Disruptive Geschäftsmodelle für Mittelstandsunternehmen

Ist der Mittelstand träge und verändengsresistent? Mitnichten. Die Digitalisierung des Business beginnt jetzt. Disruptive Innovationen und neue digitale Geschäftsmodelle werden allerorten gefordert.   „Eine disruptive Innovation ist ein Prozess, der in einer kleinen, unscheinbaren Nische einer Branche beginnt.“ (Fleig 2013) Auf der Grundlage einer neuen Technologie oder eines neuartigen Geschäftsmodells werden Produkte oder Dienstleistungen entwickelt, die zu Beginn einen kleineren Teil der Kunden anspricht. Disruptiv wird es, wenn das Angebot das Kapital bekommt und einen Markt so dominiert, dass etablierte Unternehmen und ihre Produkte verdrängt werden. Disruptive Innovationen sind ein Prozess, der sich über einen bestimmten Zeitraum erstreckt. In manchen Fällen kommt es zu einer schnellen Verdrängung, in anderen Fällen kann es viele Jahre dauern.

 

Innovations-Dilemma

Es geht bei der Disruption um das Hinterfragen klassischer Prozessstufen. Ineffiziente Stufen sollten nach den Vorstellungen disruptiver Vordenker wie Marc Andreesen und Clayton M. Christensen radikal ausgeschaltet werden. Das Innovations-Vakuum etablierter Finanzdienstleister ist konstruktiv zu reflektieren, gegebenenfalls auszuschalten. Weil etablierte Unternehmen, sofern sie noch zu den Marktführern in ihrem Segment gehören, zu sehr auf die Bedürfnisse ihrer Stammkunden achten, fehlt ihnen der Blick für revolutionäre Neuerungen. Häufig überlassen sie dann das lukrative Geschäft Newcomern und Start-up-Unternehmen. „Führende Unternehmen fallen häufig einem der beliebtesten und meist geschätzten Glaubenssätze zum Opfer: Sie kleben zu eng an ihren Kunden.“ (Bower/Christensen 2008). Dieses Prinzip wird auch als „Innovations-Dilemma“ betitelt. Etablierte Geschäftsmodelle müssen allerdings nicht über Bord geworfen werden, wie es häufig falsch zitiert wird. Der Prozess kann nach dem Dominoprinzip in einem Geschäftsbereich gestartet werden. Das kann in einer kleinen, unscheinbaren Nische des Unternehmens für eine überschaubare Kundenklientel beginnen. Marketing und Management sind gemeinsam Triebfeder der Digitalisierung. Sie lauten:

 

  1. Neuentwicklung eines digitalen Geschäftes (Disruptives Geschäftsmodell)
  2. Ergänzung eines etablierten Geschäftes mit digitalen Komponenten (Komplementäres Geschäftsmodell)

 

Den disruptiven Geschäftsmodellen gehört in Nischen, wie auch in etablierten Branchen, sowohl für B2C als auch für B2B, die Zukunft. Es geht in beiden Branchen um das Hinterfragen klassischer Handelsstufen und –Wege. Ineffiziente Stufen müssen radikal ausgeschaltet werden. Das Innovations-Vakuum etablierter Händler ist konstruktiv zu reflektieren, gegebenenfalls auszuschalten.

 

Beispiel myTaxi

Das digitale Geschäftsmodell der seit 2010 laufenden App baut auf einer rein leistungsbezogenen Fahrgastvermittlung auf: Pro vermitteltem Fahrer wird eine Provision fällig. Der Taxifahrer erkennt, dass er einen Kunden aufbauen und halten kann. Die klassischen Anbieter erkennen die Gefahr durch mobile Apps zur Taxibestellung. Sie versuchen, sich dagegen zu wehren und treten mit eigenen Lösungen am Markt an. Allerdings sind sie in ihrer klassischen Geisteshaltung gefangen. Ihre mobilen App-Lösungen zeigen keine Leistung. myTaxi und alle weiteren Angebote haben den Markt für Taxibestellungen bis heute radikal verändert.

Sieben Tipps für den erfolgreichen Start

  1. Holen Sie sich einen Querdenker ins Haus, aber Achtung: Es sollte kein „Spinner“ sein, sondern hochgradig businessaffin sein.
  2. Vergessen Sie für einen Tag die bisherigen Regeln Ihres Business. Öffnen Sie Ihre Gedankenwelt und richten Sie sie auf Neues aus.
  3. Werfen Sie Ihr erfolgreiches Geschäftsmodell für einen Tag über den Haufen und denken Sie wie ein Digital Native, der Ihr Produkt kaufen soll
  4. Lassen Sie alles dokumentieren.
  5. Schreiben Sie sich die TOP fünf Ideen in Ihren Notizblock und hängen Sie die Seite über Ihren Schreibtisch auf, sodass Sie es täglich sehen können.
  6. Lassen Sie Ihre Ideen wirken, kein Aktionismus, kein Ad-Hoc-Projekt
  7. Teilen Sie Ihre Ideen mit Ihren jüngeren Mitarbeitern.

 


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9 thoughts on “Disruptive Geschäftsmodelle – 7 Schritte sollten Sie tun

  1. Das Beispiel mytaxi zeigt die Unausgegorenheit dieses Geschäftsmodlls. Für die Personenbeförderung sind die Sicherheitsbestimmungen des Personenbeförderungsgesetzes zwingend erforderlich. Oder wollen Sie ungeprüften Hobbyfahrern ihr Leben anvertrauen, di nciht den kürzesten Weg zum Ziel auswendig kennen sondern auf der Navigtionsapp nachschlagen müssen? Steuerliche Schwarzfahren ohne Taxomter? Worum haben wohl die Obergerichte derartige Privattaximodelle verboten?
    Disruptive Geschäftsmodelle sind ein Musterbeispiel für die neue Internetblase mit der versucht wird, auf die Schnelle großes Geld zu machen ohne Berücksichtigung des Verbraucherschutzes. Eben BWLer = Blind wie Licht. Nur den schnellen Profit im Auge.

    Bringen Sie mal Beispiele für rechtlich einwandfreie disruptive Modelle. Dann investiere ich gerne meine knappe Lebenszeit und hart verdientes Geld.

    Gruß,
    Dagwyna

    1. Hier kann ich Ihnen das Buch von Herrn Christensen (The Innovator’s Dilemma – ins deutsche Übersetzt mit folgender ISBN: 978 3 8006 3791 1 – Franz Vahlen GmbH Verlag) nur sehr ans Herz legen. Er führt in diesem einige Beispiele auf, welche auf heutzutage tatsächlich wirtschaftlich erfolgreichen Geschäftsmodellen beruhen.

      Viele Grüße

      Jonathan

  2. Disruptiv wird doch lediglich wie die Worte nachhaltig oder networking verwendet, gilt als Werbeargument von Unternehmensberatern um neue Kunden zu werben, die besser nicht fragen, was es bedeutet.
    Eine kleine, geniale Idee eines Start-Ups aus der Nische mischt eine ganze Branche auf. Das gilt z.B. für Microsoft mit dem Betriebssystem MS_DOS, das jeder unterschätzte. Es gilt für das IPhone, das Nokia übersah. Aber solche Innovationen sind selten, vielleicht 1:1.000.000, keinesfalls einfach in Großunternehmen zu implementieren, die gerade doch Innovationen zukaufen, wenn sie erlahmen, viel zu bürokratisch geworden noch richtig innovativ zu sein. Dazu zählt z.B. Vorwerk, das mal riesigen Erfolg mit dem Kobold-Staubsauger mit rotierender elektrischer Bürste hatte, aber den Vorsprung nicht mehr hat. Momentan gibt es einen Nachfolgehit mit dem Thermomix, den Vorwerk 1961 dazukaufte, der Kobold war schon 1930 das erste Mal am Markt. Ist das mit dem Thermomix vorbei, dann wird es schwierig.
    Noch zu Worten: „Nachhaltig“ kommt aus der Holzwirtschaft, nämlich nur soviel Holz einzuschlagen, wie nachwächst. In der Industrie und in der Dienstleistung funktioniert es nicht, da das künstliche Systeme sind (artefakte) und keine Natur wie Wald oder Tiere.
    Mit „Networking“ ins Deutsche richtig übertragen heisst nur Netz. Die Spinne sitzt im Netz bis die Beute, ist nicht ständig aktiv. Wer Netze auswirft um damit Fische zu fangen wartet besser ab, macht nicht ständig Bewegung oder Geräusche, dann funktioniert es nicht. „Networking“ meint positiv Beziehungspflege, negativ Seilschaften, Lobbyismus, seine Beziehungsstärken zu Lasten anderer zu nutzen und diese u.U. auszubeuten.
    Also disruptiv, nachhaltig, networking sind alles anders als neu oder anders alte Hüte.
    Lassen Sie sich nichts vormachen. Gute Redner und Berater oder die lieben Politiker kochen alle mit Wasser!

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